Grünes und nachhaltiges Internet und Webdesign

Unsere Gesellschaft ändert sich stetig, gerade jüngere Generationen versuchen immer nachhaltiger zu handeln. Während die ganze Welt darüber philosophiert, welcher Autoantrieb denn nun, der geeignetste ist, stellen wir uns heute eine andere Frage. Nachhaltiges Internet und Webdesign, geht das?

Wohl mehr als 99 % der Deutschen nutzen das World Wide Web jeden Tag, denn als fester Bestandteil unseres Alltags ist es wohl nur noch bei den aller wenigstens Nutzern wegzudenken. Es fängt bei den Jüngsten in unserer Gesellschaft an und endet bei den Ältesten. Jede Generation nutzt in der heutigen Zeit das fließende Netz an Informationen, ob zum Streamen oder Surfen. Wir müssen kein Professor an einer renommierten Universität sein, um zu erkennen, dass der Datenverkehr im Internet in den nächsten Jahren eher zunehmen als abnehmen wird.

Wissenschaftler zerschlagen sich seit Jahren die Köpfe darüber, welcher Autoantrieb der geeignetste ist und ob Atomkraft uns weiter bringt oder nicht. Doch kaum ein Mensch ist sich bewusst, wie nachhaltiges Internet und Webdesign funktioniert und warum wir es benötigen! Im Jahr 2018 betrug die weltweite Treibhausgasemission des Internets rund 3,7 % (1097 Millionen) und lies damit den Flugverkehr weit hinter sich.

Woraus ergibt sich dieser Wert? Dieser Wert ergibt sich natürlich nicht nur aus flackernden Handy Displays, um ihn zu berechnen werden zahlreiche unterschiedliche Parameter herangezogen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass zu dieser Berechnung alle Geräte mit Energieverbrauch herangezogen werden. 1 MB Datenvolumen = 0,193g CO₂ (inkl. Energieverbrauch Endgerät, Energieverbrauch Endserver und Hop-Server)

Beispiel 1: Wir suchen mit unserem Smartphone, auf Google, nach den Begriffen „CO₂ Emission Internet“ und stoßen auf einen Beitrag der uns sehr interessiert. Wir öffnen die Seite und teilen diese anschließend über WhatsApp mit 100 Kontakten.

Berechnung:

EreignisDatenverbrauchCO2 Ausstoß
Suchanfrage1,35 MB0,26g
Webseiten Aufruf1 MB0,193g
WhatsApp Nachricht (100)je 10 KB -> 1MB0,193g

Ergebnis

3,35 MB

0,647g

Blickt man auf das Ergebnis, wirkt der Wert zuerst einmal nicht sonderlich groß. Doch denken wir das Gedankenspiel etwas weiter.

Beispiel 2: Von den 100 Leuten, die via WhatsApp kontaktiert wurden, öffnen 50 Personen den Link und besuchen die Webseite. Davon finden 10 die Webseite sehr gut und teilen diese ebenso mit ihren Freunden. 3 über Facebook, 2 über Instagram und die anderen 5 über WhatsApp an 100 Personen.

EreignisDatenverbrauchCO2 Ausstoß
ContentContent9,65g
Facebook-Post ohne Bild (3)10 KB -> 30 KB0,00579g
Instagram Post (2)je 3 MB -> 6 MB1,158g
WhatsApp Nachricht (500)je 10 KB -> 5 MB0,965g

Ergebnis

61,03 MB

11,779g

Achtung! Die errechneten Werte (Facebook-Post, Instagram Post, WhatsApp Nachricht) beziehen sich nur auf den Datenverbrauch des Absenders! Weitere Fakten unten!

An dieser Stelle breche ich die Berechnung nun ab. Es grenzt an das Unmögliche zu berechnen, wie viele Personen einen Post sehen und wie viele auf diesen reagieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel CO₂ wir tagtäglich in die Luft blasen, hier ein paar Fakten!

WhatsApp

WhatsApp ist als größter Messenger Dienst täglich in unserem Leben vertreten. Messenger wie WhatsApp sind jedoch meist nicht die Datensünder! Das Versenden einer durchschnittlichen Textnachricht verbraucht 10 KB bei Sender und Empfänger und auch Bilder sind in Ihrer komprimierten Form oft nicht größer als 300 KB. Sprachnachrichten verbrauchen mit 200 KB pro Minute relativ wenig im Vergleich zu Sprach- (1 MB pro Minute) oder Videoanrufen (5 MB pro Minute).

Soziale Netzwerke

Laut Hootsuite verbringt ein durchschnittlicher deutscher Nutzer rund eine Stunde/Tag auf sozialen Medien. Davon sind die größten Datenfresser Instagram und Facebook. Instagram schlägt pro Stunde mit rund 220 MB zu Buche. Facebook bei Deaktivierung der Video Autoplay Funktion mit rund 90 MB.

Streaming

Immer mehr in Mode, das Musikstreaming über Spotify und Co. Dabei verbraucht man auf niedrigster Qualitätsstufe rund 40 MB pro Stunde und bei bester Qualität rund 100 MB pro Stunde. Schauen wir uns das Video Streaming an, wird der Wert noch unschöner! Hier sind auf niedrigster Qualität rund 250 MB pro Stunde fällig und mit bester Streaming Qualität rund 1 GB pro Stunde!

Webseitenentwickler für nachhaltiges Internet und Webdesign!

Eine gut durchdachte Webseite sollte immer gewisse Ansprüche erfüllen. Wer eine Ladezeiten-Optimierung durchführt, sollte die Punkte einer grünen Webseite (Grünes Webdesign) erfüllt haben, um das bestmögliche aus einer Webseite herauszuholen. Ziel der Pagespeed-Optimierung ist es, die Geschwindigkeit ohne Verluste zu optimieren. Meistens gelingt das durch das Komprimieren von Bildern und, das Verkleinern von HTML, CSS und JavaScript Dateien. Diese Verkleinerungen senken die Größe der Webseite und somit auch, wie oben gezeigt, den CO₂-Ausstoß. Neben der Softwareoptimierung schadet die Wahl eines klimaneutralen Webhosters ebenso wenig. Deshalb folgende Worte an alle WordPress Nutzer: WordPress bringt von Haus aus ein relativ schlechtes Caching und große Dateien mit sich. Optimieren Sie also auch Ihre WordPress Webseite entsprechend oder lassen Sie dies durch einen erfahren Webdesigner erledigen.

Was können Administratoren tun?

Hostet man Webseiten auf privaten Servern, bleibt auch hier Platz für eine Vielzahl an Optimierungen. Ins Gewicht fallen z.B. die Wahl energiesparender Hardware, aktuelle Kompressionsverfahren, Betrieb eines Minimalsystems oder auch das Heizen eines Stadtteils durch die Abwärme von Rechenzentren.

Was können wir als Verbraucher zu einem nachhaltigen Internet beitragen?

Die Lösung ist recht einfach, wir müssen uns nur daran halten. Das Internet ist ein CO₂ Erzeuger und wann immer wir auf das Internet verzichten können, sollten wir dies auch tun. Lassen Sie also Social Media, Internet Telefonie sowie Musik- und Videostreaming einfach mal links liegen und beschränken Sie sich auf z.B. das Lesen von Blogartikeln oder anderen News. Generell gilt, dass Text alleine keine riesigen Datenmengen produziert, CO₂ Monster sind jedoch Bilder, Video und Sprachdateien. Machen wir das nachhaltige Internet und Webdesign möglich!

Weiterführende Informationen

Quellen

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