Welches Unternehmen hat nicht schon eine Phase in der die finanziellen Mittel eher beschränkt zur Verfügung stehen und wer gibt schon gerne mehr Geld aus als notwendig? Da ist es doch zumindest von Vorteil die verschiedenen Fördermöglichkeiten in Deutschland zu kennen und für sich nutzen zu können. Der nachfolgende Blogbeitrag beschreibt die mir bekannten Wege zur Förderung von Digitalisierungsprojekten in Unternehmen. Dabei sind die verschiedenen Förderangebote vielfältig, im Finanzierungszweck, der Finanzierungshöhe und den Bedingungen der Förderung. Ich übernehme kein Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten, diese wurden jedoch mit bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen.
Förderprogramme in ganz Deutschland
unternehmensWert: Mensch plus (uWM plus)
Das Förderprogramm unternehmensWert: Mensch plus (uWM plus) fördert Beratungskosten (10–12 Stunden), die für eine Prozessberatung zur Entwicklung von passgenauen Lösungen für die digitale Transformation anfallen.
Die maximale Förderung umfasst 10 – 12 Beratungstage bei einer Förderquote von 80 %.
Förderberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die weniger als 250 Mitarbeitende beschäftigen, mindestens zwei Jahre existieren und deren Jahresumsatz weniger als 50 Millionen Euro (oder Jahresbilanzsumme weniger als 43 Millionen Euro) beträgt.
Zudem muss ein Veränderungsbedarf und eine Förderfähigkeit von einer Erstberatungsstelle festgestellt werden.
Go-Inno Innovationsberatung
Das Förderprogramm go-Inno unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Planung und Vorbereitung von Innovationsvorhaben durch externe Beratungsleistungen.
Die Förderung umfasst bis zu 50 % der förderfähigen Beratungskosten, maximal 20.000 Euro pro Innovationsgutschein.
Förderberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die weniger als 100 Mitarbeitende beschäftigen und einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 20 Millionen Euro aufweisen.
Go-Digital
Das Förderprogramm go-digital unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse durch autorisierte Beratungsunternehmen.
Die Förderung umfasst bis zu 50 % der Beratungskosten, maximal 16.500 Euro pro Beratungsauftrag.
Förderberechtigt sind KMU mit weniger als 100 Mitarbeitenden, einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 20 Millionen Euro und einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland.
Digital Jetzt
Das bundesweite Förderprogramm Digital Jetzt unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei Investitionen in digitale Technologien und die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden.
Die Förderung beträgt bis zu 50 % der förderfähigen Ausgaben, maximal jedoch 50.000 Euro pro Unternehmen. Bei Investitionen in IT-Sicherheit kann die Förderquote auf bis zu 70 % steigen.
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit 3 bis 499 Mitarbeitenden und Sitz in Deutschland.
BAFA – Förderung unternehmerischen Know-hows
Das bundesweite Förderprogramm Digital Jetzt unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei Investitionen in digitale Technologien und die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden.
Die Förderung beträgt bis zu 80 % der förderfähigen Beratungskosten, maximal jedoch 2.800 Euro pro Beratung.
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die die KMU-Kriterien der EU erfüllen.
Förderprogramme im Saarland
DigitalInvest KMU
„Das Förderprogramm „DigitalInvest KMU“ unterstützt kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Geschäfts- und Produktionsmodelle an die Anforderungen der Digitalisierung anpassen wollen. Gefördert werden nicht nur Investitionen in Hard- und Software, sondern auch die Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um sie in die Lage zu versetzen, mit Digitalisierung und Technik sicher und produktiv umzugehen.“ [1]
Basis-Förderung
- Der Zuschuss beträgt bis zu 30 % der förderfähigen Ausgaben für mittlere Unternehmen, bis zu 50 % für kleine Unternehmen
- Maximale Zuwendungshöhe bis zu 12.500 €
- Zuwendungsfähig sind Ausgaben, die der Optimierung bestehender Unternehmensprozesse durch den Einsatz digitaler Produkte und Dienstleistungen dienen.
Plus-Förderung
- Der Zuschuss beträgt bis zu 30 % der förderfähigen Ausgaben für mittlere Unternehmen, bis zu 50 % für kleine Unternehmen
- Maximale Zuwendungshöhe bis zu 20.000 €
- Zuwendungsfähig sind Ausgaben für solche digitale Anwendungen, die in besonderer Form zur Transformation von Unternehmens- und Geschäftsmodellen beitragen. Von zentraler Bedeutung ist die deutliche Steigerung des digitalen Reifegrads von Unternehmen sowie ein besonderer Innovationsgehalt
Kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz oder einer Betriebsstätte im Saarland. Ausgenommen sind freie Berufe (Ausnahme bei Inklusionsunternehmen, gGmbHs, Vereinen).
Basis-Förderung
- ERP-Systeme die auf das Unternehmen bzw. die Branche zugeschnitten sind.
- CRM-, Warenwirtschafts- und Dokumentenmanagementsysteme die auf das Unternehmen bzw. die Branche zugeschnitten sind.
- Kauf / Lizenzkauf von Softwareanwendungen die eine branchenspezifische Lösung darstellen.
- Webseiten und Onlineshops, die B2B oder B2C einen direkten Verkaufserlös ermöglichen (Bestellsysteme, Ticketbuchungssysteme oder vergleichbare).
- z.T. Hardwareanschaffungen die durch die Neueinführung einer Anwendungssoftware notwendig wird.
- Maßnahmen zur Steigerung der digitalen Sicherheit.
- Beratungsdienstleistungen, die im direkten Zusammenhang mit den betrieblichen Investitionen stehen.
- Schulungen von Mitarbeitern die im direkten Zusammenhang mit den betrieblichen Investitionen stehen.
Plus-Förderung
- Betriebliche KI-Anwendungen sofern diese den Hauptteil der Hebung des digitalen Reifegrades erbringt.
- VR- und AR-basierte Technologien und Produkte.
- Maßnahmen zur Implementierung eines Digitalen Zwillings.
- Auf- und Ausbau föderierter Datennetzwerke
„Dienstleistungen zur Implementierung neuer Soft- und Hardware sowie Kosten zur Portierung und Migration von Daten, Softwarekomponenten und –anwendungen, können zusätzlich als förderfähig anerkannt werden, wenn sie im direkten Zusammenhang mit den umzusetzenden Maßnahmen stehen. Lizenzierte Softwarekomponenten sind grundsätzlich ab dem Zeitpunkt der Zustimmung zum Vorhabenbeginn maximal bis zum Ende des Bewilligungszeitraumes von 12 Monaten förderfähig.“[1]
DigitalStarter Saarland
Das Programm DigitalStarter Saarland richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen im Saarland, die ihre Geschäftsprozesse digitalisieren möchten, einschließlich der Erstellung oder Überarbeitung von Webseiten. Das Programm wurde leider eingestellt und soll ggf. Mitte 2025 erneuert werden. [2]